Flachs wurde früher von jeder Familie in Niedersfeld zur Herstellung von Leinenstoff angebaut. Diesen brauchte man zur Herstellung von Kleidung, Bett- und Tischwäsche und vielem mehr.
Von der einjährigen Pflanze mit den hübschen blauen Blüten bis zum fertigen Wäschestück war es aber ein weiter Weg.
- Am 100. Tag des Jahres wurde der Flachs ausgesät. Nach weiteren 100 Tagen, wenn die Wurzeln abgestorben waren, wurde er dann gerauft, also geernet.
- Danach wurden die Samenkapseln, die für die Herstellung der Leinenfäden nicht gebraucht werden, mit dem Riffelkamm entfernt. Die Samen nutzte man zur Aussaat im nächsten Jahr, zur Ölgewinnung oder als Viehfutter.
- Anschließend wurden die Flachsstängel zu Bündeln gebunden und entweder auf dem Feld stehend durch Regen und Tau oder im Wasser liegend geröstet. Bei diesem Verrottungsprozess wurde der Halm spröde, wodurch er sich besser weiterverarbeiten ließ.