Von Bergbau und Leinenweberei

Die Anfänge von Handel und Handwerk

Wie in vielen Orten des oberen Sauerlandes wurden neben der Land- und Viehwirtschaft, die den Hauptlebensunterhalt für viele Familien darstellten, auch in und um Niedersfeld Eisenerze verhüttet und verarbeitet. So auf der Hütte bei Niedersfeld, die schon 1612 erwähnt wird, aber bereits 1809 als aufgegeben gilt. Die Verarbeitung des Erzes erfolgte durch Hammer- oder Nagelschmieden.

Etwa ab 1830 machte sich die Konkurrenz des Industriegebietes an der unteren Ruhr und des Auslandes bemerkbar, was zur Aufgabe vieler Betriebe führte. Neben der Eisenverhüttung und der Köhlerei, die ja hierfür unbedingt notwendig war, spielten auch andere Erwerbszweige wie die Holz- und Metallverarbeitung, der Schieferabbau sowie die Woll- und Leinenweberei eine wichtige Rolle als Existenzgrundlage für die Bevölkerung.

Eine beträchtliche Zahl der Sauerländer trieb Handel mit den gefertigten Waren im Bergischen Land und Siegerland, in Holland, Sachsen oder Pommern. Dies wurde begünstigt durch die Nähe der wichtigen Handelsstraßen, wie z.B. der Heidenstraße, die von Köln über Wormbach, Winterberg, Küstelberg durch das Sauerland nach Usseln und weiter nach Leipzig führte.

Ansonsten verbanden nur kleine Wirtschaftswege, meist über Höhenzüge hinweg, die Siedlungen. Moderne Straßen wurden erst im 19. Jahrhundert gebaut. Zugleich wurde der geregelte Postverkehr um diese Zeit eingerichtet, obwohl schon 1740 eine Reitpost zwischen Arnsberg und Marsberg bestand. Ab 1835 stellte Niedersfeld sogar einen Mittelpunkt im Postverkehr dar. 

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